Warum essen wir Europäer? Weil wir Hunger haben und/oder weil wir genießen möchten. Dass Lebensmittel uns gesund machen bzw. Krankheiten verhindern können, daran denken wir wohl erst an dritter Stelle.
In Korea hat Ernährung einen ganz anderen Stellenwert. Schon ein Kleinkind bekommt die Einsicht vermittelt, dass Essen Medizin ist, aber nicht hauptsächlich, um den Körper zu heilen, sondern um
Krankheiten und Gebrechlichkeit zu verhindern. Das Zauberwort in Korea heißt „Selbstfürsorge“: Man isst, um Körper und Geist etwas Gutes zu tun und erfährt beim Essen eine große Befriedigung.
Diese Kernaussage des Buches wird von der Autorin mit vielen Informationen und Rezepten unterfüttert.
Michelle Jungmin Bang ist Amerikanerin mit koreanischen Wurzeln und hat nach einem Zusammenbruch damit begonnen, sich mit dem Ernährungswissen ihrer koreanischen Vorfahren zu beschäftigen.
Schritt für Schritt hat sie zuerst ihre eigene Ernährung und dann auch die ihrer Familie mit deren Zustimmung umgestellt. Neben ihren familiären Aufgaben und ihrer Arbeit schuf sie sich weitere
Zeiträume, um sich mehr in der Natur aufzuhalten, sich körperschonend sportlich zu betätigen und einfach mal nichts zu tun. Jetzt geht es ihr sehr gut.
Ihre Beschreibungen fand ich manchmal ein bisschen zu „heile Welt“, doch ihre Ideen, wie man diese koreanische Selbstfürsorge auch als Mensch der westlichen Welt umsetzen kann, wogen das bei
Weitem auf. Meine eigenen Erfahrungen: Mein Essen wurde dadurch viel abwechslungsreicher und gesünder und ich esse bewusster. Erfreulicherweise purzelten auch ein paar Pfunde…
Buchtitel: Ssukgat: Vergessene koreanische Lebensweisheiten für Gesundheit und Langlebigkeit
Autorin: Michelle Jungmin Bang
Verlag: Dumont
Preis: € 22,00
ISBN: 978-3-83216832-2
Gelesen und empfohlen von: Linda Broszeit