Was ich von ihr weiß

Eine Abtei im Jahre 1986 "am Ende einer so steilen Straße, dass blass um die Nase wird, wer sie befährt." Hier bilden die verbliebenen Ordensbrüder einen Kreis um denjenigen von ihnen, der im Sterben liegt. Doch ist der nicht wie die anderen...

So mysteriös, wie der vorliegende Roman von Jean-Baptiste Andrea beginnt, so spannend, historisch versiert und klug konstruiert führt uns die 2023 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnete und Anfang Mai 2025 nun auch in Deutschland erschienene Geschichte durch das Leben des Protagonisten Michelangelo Vitaliani - und damit zurück in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Kurz Mimo genannt, wird er zu seinem bösartigen, tumben Onkel Zio in die Bildhauerlehre geschickt, in deren Verlauf sich schnell sein Ausnahmetalent und kluger Geist zeigen. Als er schließlich Viola, eine Tochter aus reichem Hause, kennenlernt, die mit ihrer gesellschaftlich vordeterminierten Rolle hadert und sich als wahrer Freigeist entpuppt, nimmt Mimos Schicksal seinen Lauf... Und während wir mit den Figuren dieser Geschichte gebannt durch Kriegsjahre, gesellschaftliche Umbrüche und persönliche Entwicklungen wehen, kommt immer wieder eine Frage auf: Welche 'SIE' wird in den Tiefen der Kellergewölbe, hinter den verschlossenen Türen jenes Klosters, verborgen?

"Wir sperren sie ein, um sie zu schützen. Aber die, die sie dort hingebracht haben, vermutet der Abt, wollten nur sich selbst schützen..."

Was für ein wunderbarer, sprachlich melodischer, packender, unterhaltender und erhellender Roman!

 

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Buchtitel: Was ich von ihr weiß
Autor: Jean-Baptiste Andrea
Verlag: Luchterhand
Preis: € 24,00
ISBN: 978-3-630-87800-3
Gelesen und empfohlen von: Patrick Lück