Die schweizerische Journalistin Zora del Buono (*1962) war acht Monate alt, als ihr Vater 1963 bei einem Autounfall starb – er war 33 Jahre alt. Vermisst hat sie ihn nie, da sie ihn ja nicht
kannte und doch beschäftigt sie im Alter von 60 Jahren die Frage, was der Unfall bedeutet hat. Für ihre Mutter, für sie, für den Unfallverursacher. Sie ribbelt ihre interessante
Familiengeschichte auf, macht sich generelle Gedanken über Opfer und Verursacher, über das Rechtssystem und Leerstellen im Leben. Und sie macht sich auf die Suche nach dem „Töter“ – wie sie ihn
nennt – dessen Initialen sie nur kennt: E.T. Dieser leichtsinnige, unverschämt milde schuldig verurteilte Fahrer - wie hat er weitergelebt?
Zora del Buono beginnt zu recherchieren und sich E.T. anzunähern. Sie lässt es zu, ihre Voreingenommenheit beiseite zu schieben und den Menschen hinter den Initialen in den Blick zu nehmen.
Daraus entsteht ein Text, den ich sehr gerne gelesen habe und der mich sehr berührt hat.
Buchtitel: Seinetwegen
Autor: Zora del Buono
Verlag: C.H.Beck
Preis: € 23,00
ISBN: 978-3-406-82240-7
Gelesen und empfohlen von: Elisabeth Evertz