Erdling

Was ist das Verrückteste, das Ihnen jemals passiert ist? Regen bei strahlend blauem Himmel, ein zufälliges Aufeinandertreffen mit Kollegen im Urlaub oder das Finden der großen Liebe während einer Zugfahrt? Privatdetektivin Emma Andreas von Erdling würde all dies verneinen, denn was ihr in Braslavskys Erdling widerfährt, überbietet all diese Dinge bei Weitem.

 

Politisch links, Pleite und ohne nennenswerte Aufträge treibt Emma Erdling durchs Leben und lässt sich von ihrer reichen, kinderlosen Großtante finanzieren. Die Alltagsidylle, in der sie sich gemütlich eingerichtet hat, wird allerdings jäh unterbrochen, als Oskar Lafontaine (genau dieser Lafontaine) sie eines Tages aufsucht und mit der Suche nach seiner verschwundenen Frau beauftragt: Sahra Wagenknecht soll während eines nächtlichen Spazierganges von Außerirdischen entführt worden sein. So merkwürdig Emma dieser Auftrag auch erscheinen mag und so sehr er gegen die unerbittliche Logik der Tante verstößt, nimmt sie ihn an – schließlich überreicht Lafontaine ihr einen adipösen Umschlag voller grüner Scheine.

 

Erdlings teilweise pikante Reise auf den Spuren der Sahra Wagenknecht beginnt und führt sie durch Zeit und Raum bis in die tieferen Schichten ihres Selbst. Dabei trifft sie nicht nur auf bedeutende Größen des (vor allem) deutschen Geisteslebens zu historisch ereignisreichen Zeiten, sie durchquert auch eine Vielzahl an deutschen literarischen Vorstellungen vom Weltraum und seinen Bewohnern. Verrückte Geschichte? Nicht so verrückt, wie die Tatsache, dass es in Deutschland scheinbar zu keinen Entführungen durch Außerirdische kommt.

 

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Buchtitel: Erdling
Autorin: Emma Braslavsky
Verlag: Suhrkamp
Preis: € 26,00
ISBN: 978-3-518-43101-6
Gelesen und empfohlen von: Laura Puch