Pulitzer-Preisträgerin Elizabeth Strout hat nachgelegt. „Am Meer“ ist der vierte Band der sog. Amgash-Serie, in deren Mittelpunkt die Ich-Erzählerin Lucy Barton steht. Wobei sich der Roman
unabhängig von seinen Vorgängern lesen lässt.
Wir begleiten Lucy durch die Monate und Jahre der Pandemie. „Och nö, bitte nichts zur Pandemie!“, war mein erster Gedanke dazu. Doch die Neugier überwog. Ob es Elizabeth Strout wohl auch in
diesem Buch gelungen ist, ihre präzisen, nie aufdringlichen oder gar verurteilenden Beobachtungen in eine ebenso kurzweilige wie tiefgründige Form zu gießen? Ich sage, ja. Aus dem Amerikanischen
übersetzt von Sabine Roth, liest sich „Am Meer“ (Originaltitel: „Lucy by the Sea“) wie ein Bewusstsseinsstrom. Genauer gesagt wie ein Strom von Erinnerungen an eine Zeit, die uns alle verändert
hat. Dabei geht es um sehr viel mehr als die Auswirkungen der Pandemie. Wir tauchen ein in die Facetten des Lebens, in Beziehungen, in Kindheiten, in Träume und Zukünfte. Strout lässt uns
herauspicken, was uns anspricht, was wir an uns heranlassen möchten. „Am Meer“ ist ein Angebot – gehaltvoll, aber keine schwere Kost.
Buchtitel: Am Meer
Autorin: Elizabeth Strout
Verlag: Luchterhand
Preis: € 24
ISBN: 978-3-630-87748-8
Gelesen und empfohlen von: Anke Johannsen