Das Schloss der Schriftsteller

Über die Nürnberger Prozesse gab und gibt es unzählige Berichte und Schriften, Dokumentationen und Ausführungen, ein eklatant wichtiges Ereignis der deutschen Geschichte. Uwe Neumahr berichtet in seinem Buch nicht primär über die Prozesstage, sondern über die Berichterstattung. Das mediale Interesse war in der ganzen Welt enorm, und so reisten die Journalisten aus allen Himmelrichtungen an. Das forderte Organisation, und so hat man die Medienmenschen in einem „Press Camp“ untergebracht, eingerichtet im Schloss derer von Faber Castell, im Volksmund „Bleistiftschloss“ genannt. In Zehnerschlafsälen und Gemeinschaftsspeiseräumen, mit viel zu wenigen Telefonleitungen und reichlich Alkohol mussten sich die unterschiedlichen Nationen miteinander arrangieren. Interessant sind die prominenten Namen, die dem Leser hier begegnen: Alfred Döblin, Erich Kästner und Willy Brandt zum Beispiel. Aus dem Ausland waren unter anderem John dos Passos, Martha Gellhorn und Janet Flanners vor Ort. Eine durchaus unterhaltsame Sicht auf einen Nebenschauplatz des wichtigsten Nachkriegsprozesses, der den Lesenden ein komplexes Bild der Weltsicht auf Deutschland im Jahre 1946 gibt.

 

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Buchtitel: Das Schloss der Schriftsteller
Autor: Uwe Neumahr
Verlag: C. H. Beck Verlag
Preis: € 26,00
ISBN: 978-3-406-79145-1
Gelesen und empfohlen von: S. Rapelius