Narzissten wie wir

Vom Streben nach Aufwertung – ein ehrlicher Blick auf uns Menschen

 

Der Titel dieses Sachbuches hat mich sofort neugierig gemacht. Ähnlich wie beim Adjektiv „arrogant“ ist mir beim Thema Narzissmus noch nie jemand begegnet, der sich selber so bezeichnet hat. Arrogant und narzisstisch sind doch immer andere, zumeist diejenigen, die uns das Leben schwermachen.

Die an gesellschaftlichen Entwicklungen interessierte Autorin ist Psychologin, Psychoanalytikerin und Philosophin. Laut ihren Studien haben die antike Philosophie, die christliche Religion und die Aufklärung die westliche Kultur zu einer narzisstischen gemacht. Ihre Analyse unseres narzisstischen Denkens in Form von Streben nach technischem Fortschritt und Wachstum sowie die Unterscheidung von unreifem und reifem Narzissmus kommt manchmal etwas hemdsärmelig daher, ist aber dennoch bestechend. 

Der Bewusstmachung unserer „narzisstischen Beweggründe hinter unserem Verhalten, hinter unseren Selbstbildern und Weltdeutungen“ kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Sehr gut lesbar bekommen wir den Schlüssel zu fassen, auch narzisstische Anteile in uns verantwortungsvoll nachreifen zu lassen und zu einem besseren Zusammenleben beizutragen. Von innerem Wachstum und höheren Ansprüchen als den eigenen ist hier die Rede, von sinnvoller Lebenszeit und realistischem Optimismus anstelle von Manipulation und Diskreditierung anderer und unrealistischen Ansprüchen für unser Leben auf Kosten anderer. Sind wir und unsere Kinder nicht am besten für die Zukunft gerüstet, wenn wir uns weitsichtig und sozial verantwortungsvoll miteinander wappnen?

 

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Buchtitel: Narzissten wie wir

Autorin: Katharina Ohana

Beltz Verlag

Preis: € 20,00

ISBN: 3407867182

Gelesen und empfohlen von: Elisabeth Evertz