Als wäre Aufwachsen nicht an sich schon eine Herausforderung.
Das 12. Buch der niederländischen Autorin Judith Visser (Jg. 1978) ist ihr internationaler Durchbruch. „Mein
Leben als Sonntagskind“ ist ein autobiografisch motivierter Roman über ihre Kindheit und Jugend. Neben dem wunderbaren Stil und der literarischen Kunstfertigkeit schlägt die
Erzählperspektive einen komplett in den Bann. Wir erlesen die Welt der aufwachsenden Hauptfigur aus der Innenperspektive.
Jasmijn, so ihr Name im Roman, ist anders als andere Kinder. Sie wächst zwar wie alle anderen im Rotterdamer Arbeitermilieu auf, aber niemand ahnt, dass sie an einer Form von Autismus erkrankt
ist. Jasmijn gilt immer als intelligenter Sonderling. Die Liebe zu ihrem Hund Senta und die schützende Hand der Eltern und Großeltern bewahren sie lange vor Frustration. Aber mit der Einschulung
beginnen die inneren und äußeren Kämpfe. Die Erzählung Vissers entbehrt spätestens seit Jasmijns Entdeckung von Elvis Presley nicht der Komik, der Spannung und bester Unterhaltung,
lässt aber auch die Nöte betroffener Familien nachempfinden. Darüber hinaus verleiht sie der Innenwelt von Kindern generell eine unvergessliche Stimme.
Ein besonders empfehlenswerter Roman.
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Buchtitel: Mein Leben als Sonntagskind
AutorIn: Judith Visser
Verlag: Harper Collins
Preis: € 22,00
ISBN: 978-3-95967-319-8
Gelesen und empfohlen von: Elisabeth Evertz