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Going Zero

Ich falle mal mit der Tür ins Haus: „Going Zero“ ist großartig. Zwar geht es um Geheimdienste, Datenüberwachung und einen Social-Media-Mogul, aber es steckt eine unvergessliche, hochspannende und zutiefst menschliche Geschichte darin, deren Hauptfigur die Bibliothekarin Kaitlyn Day aus Boston ist.

Cy Baxter, der Kopf des Internet-Giganten FUSION schließt mit den amerikanischen Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten einen Deal ab: Seine Leute und Systeme sind in der Lage, jeden Menschen binnen 30 Tagen aufzuspüren und zu fassen. Gelingt das, dann will er im Rahmen der Terrorprävention einen 90 Milliarden schweren Auftrag von der Regierung – jährlich. 

Für den Betatest werden aus zahlreichen Bewerbungen 10 Personen ausgewählt, die zu einem Stichtag aufgefordert werden, unterzutauchen. Sie bekommen zwei Stunden Vorsprung bevor ein Heer von Rechnern und Menschen sich digital auf sie stürzen und die reale Verfolgung aufnehmen. Bleibt jemand unentdeckt, winkt eine Belohnung von drei Millionen Dollar.

Fünf Profis aus dem Umfeld der Geheimdienste und fünf Privatmenschen haben sich innerhalb der USA die unterschiedlichsten und verrücktesten Strategien zurechtgelegt um 30 Tage unter dem digitalen Radar zu bleiben. Die Bibliothekarin Kaitlyn Day scheint das vermeintlich leichteste Opfer zu sein und entpuppt sich doch als die größte Herausforderung für Cy Baxter, sein System, seine Leute und sein übergroßes Ego.

Anthony McCarten hat einen rasanten und sehr gewitzten Roman über eines der zentralen Themen unserer Gegenwart geschrieben: „Hat man als Einzelner überhaupt eine Chance gegen das System?“. Auf sehr gutem Unterhaltungsniveau erhält man bei der Lektüre tiefe Einblicke in die Maschinerie der Datenüberwachung und wird noch zurückhaltender bei der Beurteilung der Cookie-Richtlinien auf Websites. 

 

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Buchtitel: Going Zero

Autor: Anthony McCarten

Verlag: Diogenes

Preis: € 25,00

ISBN: 978-3-257-07192-4

Gelesen und empfohlen von: Elisabeth Evertz