„Mein Mann hatte eigentlich nicht vor, Annie Doyle umzubringen, aber diese verlogene Schlampe hat es nicht anders verdient“. Das sagt Lydia Fitzsimmons, eine der drei Stimmen dieses Romans, ganz zu Anfang. Lydia ist attraktiv, wohlsituiert, bestimmend und äußerst manipulativ. So wundert es nicht, dass der oben zitierte Satz nicht ganz stimmt. Aber Lydia hat auf alles ihre eigene Sicht der Dinge.
Die zwei anderen Erzähler sind Laurence, ihr Sohn, und Karen, die Schwester der Ermordeten. Jedoch wissen beide nicht, dass Annie ermordet wurde. Man betrachtet es als einen Vermisstenfall und Annies Familie hofft, dass sie irgendwann wieder zurück ist.
Doch wir als Leser wissen schon am Anfang, dass Annie tot ist und verscharrt wurde und erfahren Seite um Seite durch die Erzählung der drei Beteiligten oder Leidtragenden, wie Sie über die Jahre mit der Vertuschung oder der Suche und dem Kummer weiterleben.
„Auf der Lauer liegen“ ist ein wendungsreicher, spannender und teilweise witziger Roman – mit einem durchtriebenen Ende, das man sicher nicht erwartet.
Buchtitel: Auf der Lauer liegen
Autorin: Liz Nugent
Verlag: Steidl
Preis: € 28,00
ISBN: 978-3-96999-108-4
Gelesen und empfohlen von: Martin Kapalla