Die Sommer

Dieser Debütroman ist ein sehr beeindruckender Text mit einehmendem Sound und  ebensolcher Stimmung. Leyla wächst als Tochter einer Deutschen und eines Kurden, der Jeside ist, in der Nähe von München auf. Die Mutter ist pragmatische Krankenschwester, der Vater schuftender, immer müder Bauarbeiter. Die Sommer verbringt Leyla seit sie 4 Jahre alt ist immer im Heimatdorf des Vaters im Norden Syriens. Diese Welt ist fremd, heiß, laut, voller Plastiktand, sehr einfach und herzlich. Die nimmer ruhende Großmutter ist das Zentrum des Geschehens für Leyla. Sie weicht ihr nicht von der Seite und lernt von ihr die Tätigkeiten des Gärtnerns, Erntens, Vorrat-Haltens, Kochens und die Geschichten der jesidischen Religion. Mit der Revolution, dem Krieg und Terror enden diese Sommer und weichen den niemals endenden TV-Übertragungen aus den Kriegsgebieten in das Wohnzimmer der Eltern und der lähmenden Sorge und Angst um die Verwandten. Das Abitur, der Start des Studiums in Leipzig - von außen betrachtet unterscheidet sich Leylas Leben kaum von dem der Anderen. Innerlich ist sie zerrissen, ratlos, sprachlos und unverwurzelt. Sie hat keinen Halt.

Meisterhaft wie Ronya Othmann (Jahrgang 1993) all dies zu einem fesselnden, bestürzenden, ergreifenden Roman verflechtet.

 

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Buchtitel: Die Sommer

Autor: Ronya Othmann

Verlag: Carl Hanser

Preis: € 22,00

ISBN: 9783446267602

Gelesen und empfohlen von: Elisabeth Evertz